Schwarz-gelbes Energiekonzept bringt zusätzliche Kosten für Hausbesitzer
Das „Energiekonzept“ der schwarz-gelben Bundesregierung ist aufgrund der geplanten Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke derzeit in aller Munde. Dabei ist das nur ein kleiner Teil des Gesamtkonzeptes. Auch auf Hausbesitzer kann mit dem neuen Energiekonzept einiges zukommen, denn die Regierung schreibt der Gebäudesanierung darin eine Schlüsselrolle zu. Sie sei „die wichtigste Maßnahme, um den Verbrauch an fossilen Energieträgern nachhaltig zu mindern und die Abhängigkeit von Energieimporten zu reduzieren“, heißt es in dem Dokument.
„Klimaneutral“ bis 2050
Die Ziele, die sich die Bundesregierung im Bereich des Gebäudebestandes setzt, sind hoch gesteckt. Ziel sämtlicher Bemühungen sei es, bis 2050 einen „klimaneutralen“ Gebäudebestand vorweisen zu können. In Ihrem Energiekonzept schreibt die Bundesregierung dafür verschiedene Eckpunkte fest:
- Verdopplung der jährlichen Sanierungsrate von derzeit 1% auf 2%
- Schrittweise Reduzierung des Wärmebedarfs, zunächst um 20% bis 2020, um 80% bis 2050
- ein höherer Anteil von erneuerbaren Energien an der Deckung des Wärmebedarfs
Was bedeutet das für Hauseigentümer?
Das Energiekonzept liegt derzeit nur als Entwurf vor, der kaum Details benennt. Dennoch kann man davon ausgehen, dass Hauseigentümer die Hauptlast am zusätzlichen Sanierungsaufwand werden tragen müssen.
Der Standard „Nullemission bis 2050“ wird tritt bereits mit der EnEv 2012 in Kraft, der tatsächliche Sanierungsfahrplan der Bundesregierung setzt aber erst 2020 ein. Ab diesem Jahr müssen Gebäude neue Anforderungen an die Energieeffizienz erfüllen, die zunächst noch bewusst niedrig gehalten sind, dann aber stufenweise ansteigen werden. Dabei setzt die Bundesregierung auf die Eigeninitiative der Eigentümer. Es werden nur Richtwerte vorgegeben, wie diese erreicht werden, ist relativ offen gehalten. Durch steuerliche Vorteile sollen Hauseigentümer darüber hinaus zu vorzeitiger Erfüllung der Ziele motiviert werden.
Zusätzliche Fördermittel für Gebäudesanierungen?
Einen Teil der Kosten, die mit dem zusätzlichen Sanierungsbedarf auf Hauseigentümer zukommen werden, werden diese voraussichtlich über staatliche Fördermittel ausgleichen können. Unter anderem soll das staatliche CO2-Programm ausgebaut werden. Auch ein kommunales Förderprogramm bei der KfW wird in Aussicht gestellt. Details sind aber noch nicht bekannt.
Auf der Internetseite des Bundesumweltministeriums findet sich der Entwurf für das Energiekonzept 2010 zum Download.